Buche ist in Deutschland das beliebteste Brennholz für Holzöfen und auch für Scheitholzzentralheizungen. Woran liegt das?
Bei der Anbaufläche ist die Buche auf Platz 3:
Fichte 2.763.000 ha
Kiefer 2.430.000 ha
Buche 1.680.000 ha
Nadelholz brennt etwas heißer und schneller als Laubholz. Bei handbeschickten Einzelfeueröfen ohne Lambdasonde zur Regelung der Luftzufuhr kann somit die 3 T-Regel der optimalen Verbrennung oft nicht eingehalten werden. Die unerwünschten Emissionen (Qualm, Gestank & Feinstaub) bei der Verbrennung von Nadelholz (z.B. Fichte oder Kiefer) sind daher häufig höher als bei härterem Laubholz (z. B. Buche).
In der Rinde sind übrigens die aschebildende Elemente, die auch bei der Verbrennung Probleme bereiten, z.B. Chlor, Schwefel aber auch Cadmium deutlich stärker angereichert als im Holz. Wenn die Rinde vom Scheitholz abfällt ist diese also eventuell auf dem Komposthaufen oder als Mulch besser aufgehoben als im Ofen.
Tabelle: Heizwerte, Brennwerte & Aschegehalte von naturbelassenen Brennstoffen (bezogen auf die wasserfreie Substanz)
Brennstoff | Heizwert in MJ/kg | Brennwert in MJ/kg | Aschegehalt in % |
Buche | 18,4 | 19,7 | 0,5 |
Fichte | 18,8 | 20,2 | 0,6 |
Pappel (KUP) | 18,5 | 19,8 | 1,8 |
Weide (KUP) | 18,4 | 19,7 | 2 |
Miscanthus gig. | 17,6 | 19,9 | 5,7 |
Steinkohle | 29,7 | k.A. | 8,3 |
Braunkohle | 20,6 | k.A. | 5,1 |
Irgendwo zwischen 19 und 25 % Wassergehalt liegt der Fasersättigungspunkt. Trocknet unser Brennholz unter diesen Wert so verringert sich das Volumen um das sogenannte Schwindmaß. Bei Buche sind dies 17,9 % (Eiche 17,9 %, Fichte 11,9 %, Kiefer 12,1%). Man sagt auch „das Holz arbeitet“. Ein Stück Scheitholz ändert also je nach Wassergehalt seine Abmessungen. Und zwar nicht unerheblich. Ein frisch aufgeschichteter Holzstapel ist also um einiges Größer als der selbe Stapel einige Monate später wenn das Holz unter ca. 19 % lufttrocken und brennreif ist.
Tabelle: Rohdichte von absolut trockenem Holz
Weichhölzer | g/cm³ | Harthölzer | g/cm³ |
Pappel | 0,41 | Buche | 0,68 |
Tanne | 0,41 | Eiche | 0,67 |
Fichte | 0,43 | Esche | 0,64 |
Douglasie | 0,47 | Ulme | 0,64 |
Kiefer | 0,49 | Birke | 0,61 |
Linde | 0,49 | Hasel | 0,56 |
Weide | 0,52 | ||
Lärche | 0,55 |
Die Dichte von Pappel- oder Tannenholz liegt also nur bei etwa 60% von dem Wert für Buchenholz. Da unsere Lagerkapazität und natürlich auch unser Füllraum im Ofen oder Holz-Heizkessel begrenzt sind liegt hier wohl der entscheidende Faktor, warum wir so gerne Buche als Brennholz nutzen.
Als privater Brennholznutzer macht es einen großen Unterschied, ob ich fast doppelt so viele Scheite spalten, aufheben, stapeln und lagern muss…
Aber Achtung: Bei den genannten Dichten handelt es sich um grobe Mittelwerte. Die realen Werte können je nach Alter des Baumes, Standort, Sorte, Klima und sogar dem Baumteil, ob es z.B. Ein Ast oder der Fuß ist recht stark schwanken.
Im Video könnt ihr dazu auch eine Grafik mit der Häufigkeitsverteilung der Rohdichten bei unterschiedlichen Baumarten sehen. Klickt doch mal rein:
Quellen:
Fläche der Baumartengruppen: Bundeswaldinventur
Heizwert, Aschegehalt, Schwindmaß, Rohdichte: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) Handbuch Bioenergie Kleinanlagen
Achtung: In der neusten Auflage (2013) ist der Dichtewerte von Buche fehlerhaft mit 0,75 g/cm³ angegeben (Seite 52).
Häufigkeitsverteilung Rohdichten (Seite 182): TFZ-Bericht 11: Rationelle Scheitholzbereitstellungsverfahren